Sonntag, 20. Oktober 2019

Lamed - Stab der Identität und Autorität

Den Stab deiner Macht wird der Herr aus Zion ausstrecken (Psalm 110, 2).

Die ersten Banner waren früher Stäbe, Signalstangen ohne Stoff. Stäbe, die im Lobpreistanz eingesetzt werden, heißen auf hebräisch Matteh (männl. Form) oder Mattah (weibl. Form).
Als die Israeliten gegen ihre Feinde, die Amalekiter kämpften, da hielt Mose die ganze Zeit den Stab Gottes (Matteh haElohim) hoch und in diesem Zeichen schenkte Gott ihnen den Sieg. Danach baute Mose einen Altar und nannte es: Adonai Nissi-Der Herr ist mein Feldzeichen/Banner! (2. Mose 17) 
Die Buchstaben des hebräischen Alphabets sind heilige Zeichen von Gott, die prophetische Wahrheiten entüllen. Der zwölfte Buchstabe des heb. Alphabets ist Lamed (l), der symbolisiert einen Stab, insbesondere einen Hirtenstab. Die hebräische Schrift war früher eine Bilderzeichenschrift. Der Stab ist ein Symbol für Identität und Autorität. Das heb. Wort für Gott „El“ bedeutet in Zeichenschrift: Die starke Autorität, der starke Hirte. Das heb. Wort für Gemeinde, „qahal“ bedeutet: Diejenigen, die dem Stab nachfolgen.
Jesus ist der Stab, der auszweigen wird, um die ganze Erde zu bedecken; sein Leben wird knospen und blühen, um die ganze Welt mit seiner Frucht zu erfüllen. Ein Stab wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen (…) (Jes. 11,1)
Erlöser heißt auf heb. „Goel“, das bedeutet in Bilderzeichenschrift: Erhöht ist Gott. Jesus sagte: So wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder der an ihn glaubt, ewiges Leben habe. (Joh. 3,14) Wenn ich von der Erde erhöht sein werde, dann werde ich alle Menschen zu mir ziehen (Joh. 12,32). Erlösung geschieht, wenn Gott erhöht wird. Stäbe und Banner sind Symbole für Erhöhung. Auf dem rechten Stab (s. Bild) steht „Logos“ mit griechischen Buchstaben. Das ist einer der griechischen Namen für Jesus und bedeutet Wort. Das Wort (Logos) war Gott (Joh. 1,1). Das Wort/Logos wurde auf dem Kreuz erhöht.
Mose und Aaron führten mit dem Stab Gottes die Israeliten aus Ägypten, damit sie Gottes Feste feierten. Fest heißt auf heb. „chag“ und bedeutet „Tanz“. Chag bedeutet in Zeichenschrift: Ort der Erhöhung. Überall, wo wir für Gott tanzen, schaffen wir einen Ort, an dem er erhöht wird. Die heiligen Feste des Herrn wie Pessach, Shavuot (Pfingsten) und Sukkot (Laubhüttenfest), die prophetische Bedeutungen für unser Leben und für die Weltgeschichte haben, sind nach dem Wort für Tanz benannt. Unser Leben soll ein Fest des Herrn sein, eine Manifestation von Anbetung, ein Festival seiner Liebe, ein heiliger Ausdruck von Freude und Dankbarkeit.
Während der Wanderung durch die Wüste war Gottes Gegenwart über dem Zelt der Begegnung sichtbar: Die Wolke des Herrn war bei Tag auf der Wohnung und bei Nacht war ein Feuer in der Wolke vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie auf der Wanderung waren (2. Mose 40,38). Der linke Stab heißt „Cloud by day, fire by night“ (Wolke bei Tag, Feuer bei Nacht).
Das erinnert uns daran, dass wir lebende Zelte der Begegnung sind, lebende Tempel des Heiligen Geistes. Wir sollen Gott in unserem Leib und in unserem Geist verherrlichen, da diese Gott gehören (1. Kor. 6, 19-20). Paulus schreibt: Ich ermahne euch Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. (Römer 12,1)
Der Stab symbolisiert Wanderschaft, Erbschaft, Priesterschaft, Königsherrschaft ( Jeremia 10,16, 4. Mose 17, 1. Mose 49,10). Der Stab von Königen wird Zepter genannt. Wir sind ein königliches Priestertum auf dem Pilgerweg/Wanderweg ins gelobte Land. Als Jesus seine Jünger zu zweit aussandte, da durften sie auf den Weg außer einem Stab nichts mitnehmen (Markus 6,8). Das Wort „lehren“, „limed“ bedeutet, den Stab ausstrecken. Bald wird Jesus auf die Erde wiederkommen, um die Völker mit seinem Stab zu regieren und dann werden alle Menschen von Gott gelehrt sein (Psalm 110,2, Offenbarung 12,5, Jes. 2,3). Gott wird Israel unter dem Hirtenstab hindruchgehen lassen und in den überlieferten Bund aufnehmen (Hesekiel 20,37).
Als ein Symbol für Gottes Zukunftspläne und für die Erfüllung der Prophetien wurde Jerusalem mit seinen Mauern, Toren und dem Tempel durch einen Engel mit einem Maßstab ausgemessen (Hes. 40, Off. 11 u. 21). Das bedeutet: Die Geschichte der Welt und unsere Geschichte wird den Plänen des Himmels und den Dimensionen des himmlischen Maßstabes entsprechen. Wir sollen dass Wort Gottes (Logos) nehmen, seinen Maßstäben folgen und in den Dimensionen wandeln, die Gott für uns vorgesehen hat.
Der Name „Esther“ bedeutet mit heb. Buchstaben geschrieben: Eine starke Hilfe ist das Zeichen (Symbol, Kreuz) für eine Person. Königin Esther wurde durch das Zeichen des ausgestreckten Zepters gerettet. Eine starke Hilfe ist für uns das Zepter der Gerechtigkeit, der Trost des Hirtenstabes, das Kreuz der Erlösung: Der Herr selbst unsere Gerechtigkeit, Adonai Zidkenu! (Psalm 45 u. 23, Jer. 33)


 

Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vorzeiten, erlöst zum Stab deines Erbes, des Berges Zion, auf dem du gewohnt hast! (Psalm 74,2)

Die physische und die geistige Welt beeinflussen sich gegenseitig. Was in der geistigen Welt geschieht hat Einfluss auf die physische Welt und umgekehrt wirken sich Handlungen in der physichen Welt auf die geistige Welt aus. Wir führen symbolische Handlungen wie die Taufe, die Salbung mit Öl und das Abendmahl durch, weil wir glauben, dass sich diese auf unser Leben auswirken. Die Bibel ist voll mit Symbolen.  
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist haben viele symbolische Namen. Einer der symbolischen Namen von Jesus ist Zweig/Spross (Sach. 6,12). Die Stäbe, über die ich oben schreibe, sind aus Zedernholz gemacht. Die Zeder ist ein Symbol für Stärke, Stabilität, Schönheit, Unverweslichkeit und Ewigkeit, weil sie sicher vor Wurmfraß ist. Daher wurde der Innenraum des salomonischen Tempels mit Zedernholz vertäfelt. Bäume sind in der Bibel Symbole für Menschen und Völker. Die Zeder ist ein Symbol für Israel (4. Mose 24, 5-6), für den Messias (Hohelied 5,15) und für sein Reich, das aus geringen Anfängen zur herrlichen Vollendung gelangt (Hes. 17,22-24).  
Die Propheten benutzten oft symbolische Handlungen, Bewegungen und Schauspiele, wenn sie das Wort des Herrn überbrachten. Als eine Zeichenhandlung musste sich der Prophet Sacharja als Hirte verdingen, um den Hirtendienst des Messias abzubilden (Sach. 11). Er nahm zwei Stäbe, um die Herde zu weiden. Den einen Stab nannte er Noam (Huld/Freundlichkeit), den anderen nannte er Chovlim (Verbindung/Eintracht). Die zwei Stäbe bilden eine zweifache Art des Heils ab, das der gute Hirte dem Volk zuwendet. Nachdem der Hirte abgelehnt wird, zerbricht er als symbolische Handlung zuerst den Stab Noam und dann den Stab Chovlim. Der Herr entzieht seine Fürsorge für sein Volk und er entzieht auch den Segen der brüderlichen Einigkeit. Zehn Stämme Israels gelten seit der Wegführung durch die Assyrer im Jahre 721 v. Chr. als die 10 verlorenen Stämme. Jedoch hat der Herr verheißen, dass er sich seinem Volk wieder in Freundlichkeit zuwenden wird und die Stämme Israels, Ephraim und Judah wieder miteinander verbinden/vereinen wird. Der Herr befahl dem Propheten Hesekiel zwei Hölzer zu nehmen. Auf den einen sollte er schreiben für Judah, auf den anderen sollte er schreiben für Josef, das Holz Ephraims. Er sollte dann beide zusammenfügen, sodass sie eins wurden in seiner Hand (Hes. 37). Diese Handlung symbolisierte, dass der Herr sein Volk sammeln und unter einem Hirten wiedervereinen wird. Ephraim steht symbolisch für die verlorenen 10 Stämme. Diese Prophetie geht heute vor unseren Augen in Erfüllung. Heute kehren die verlorenen Israeliten aus Asien, Afrika und der ganzen Welt heim nach Israel und werden wieder zu einem Volk. Der Herr zeigte mir, dass ich die beiden Stäbe auf dem Bild Noam Judah und Chovlim Ephraim (Freundlichkeit für Judah, Eintracht mit Ephraim) nennen soll als eine Proklamation dieser Endzeit-Prophetie.  
Heute ist Noam ein sehr beliebter Jungenname in Israel. Naomi/Naamah sind weibl. Formen von Noam. Jesus ist ein Nachkomme von König Salomo und seiner Frau Naamah. Der Name Judah (weibl. From: Judith) bedeutet den Herrn loben mit erhobenen Händen. Ephraim bedeutet doppelte Fruchtbarkeit. Auch wir sollen den Herrn loben und viel Frucht bringen. Jesus hat die Menschen mit Hilfe von Gleichnissen gelehrt, er nutzte oft eine symbolische Sprache. Im Gleichnis vom verlorenen Sohn stellt der Vater Gott, den himmlischen Vater dar. Er feiert in seinem Haus den Rückkehr seines verlorenen Sohnes mit Musik und Tanz (auf griechisch: choros, Lukas 15,25). Wir sind allezeit beim Herrn und alles was ihm gehört, gehört auch uns. Auch wir sollen unsere Freude mit Musik und Tanz ausdrücken, wenn verlorene Menschen gefunden werden, wenn Tote wieder lebendig werden. Einer der sieben Diakone, der in Antiochia, der ersten heidenchristlichen Gemeinde gewählt wurde, hieß Prochoros (Apostelgeschichte 6,5). Der Name Prochoros bedeutet Vortänzer, Tanzleiter. Ein Levit hieß Chaggijja; der Name bedeutet mein Fest/mein Tanz ist der Herr (1. Chronik 6,15). Levi bedeutet Verbinder. Die Leviten sollten als Priester das Volk mit Gott und die Menschen miteinander verbinden. 
Jesus wurde in eine Familie von Holzbearbeitern hineingeboren. Der Beruf des Zimmerers (auf griechisch: tekton) war in der Antike hoch angesehen. Ein tekton war ein Werkmeister, der Holzteile verbindet, zusammenfügt. Dieser Beruf hat eine symbolische Bedeutung. Jesus war als Werkmeister, als die Weisheit in Person, an der Seite Gottes bei der Erschaffung der Welt (Sprüche 8). Es ist sein Ziel, das Verlorene/Zerstreute in das Haus Gottes einzufügen/einzubauen. Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen und er wird nie mehr hinausgehen (Off. 3,12). Wir sollen uns durch Jesus, den großen Werkmeister mit Gott, unserem Vater und mit unseren Geschwistern in seinem Haus verbinden lassen und gemeinsam den Herrn feiern mit Musik und Tanz.