Sonntag, 1. März 2020

Peh - Der Schofar, die Stimme Gottes

Peh – Der Schofar, die Stimme Gottes


Blast das Schofarhorn auf Zion und erhebt das Kriegsgeschrei auf meinem heiligen Berg (Joel 2,1)!


Peh
ist der 17. Buchstabe des hebräischen Alphabets und bedeutet Mund. Peh wird als p ausgesprochen, wenn sich in der Mitte des Buchstabens ein Punkt befindet, ohne den Punkt wird es als f ausgesprochen.

Die piktographische Darstellung entspricht einem Kopf mit offenem Mund, bereit zu reden. Der Mund ist das Symbol für Stimme/Zeugnis. Ebenfalls mit Peh beginnt das hebräische Wort für Gesicht/Person: Panim. Das Gesicht ist ein Symbol für Charakter, es zeigt unsere Emotionen. Das in allen Kulturen bekannte Gegenteil vom Gesicht ist die Maske. Nach der hebräischen Zeitrechnung befinden wir uns im Jahr 5780, im Jahrzehnt 80. Peh hat den Zahlenwert 80. In diesem Jahr müssen Menschen Masken tragen, um Mund und Nase zu bedecken. Während Mund Zeugnis symbolisiert, ist die Nase (Af) ein Symbol für Atem, Hauch und Unterscheidung, aber auch für Zorn. Ebenfalls mit Peh beginnt das Wort puach, das wehen, hauchen, duften und im übertragenen Sinn auch das Hervorbringen von Lügen bedeutet. In diesem Jahr tragen die Menschen auf der ganzen Welt Masken, die Mund (Symbol für Zeugnis) und Nase (Symbol für Unterscheidung) bedecken. Sie tragen Masken, weil über eine Erkrankung, die die Atmung (puach) angreift, Lügen hervorgebracht werden (puach), um die Menschen mit Angst zu manipulieren und zu steuern.

Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen (1. Joh. 5,19).

Durch Masken wird das Gesicht (Charakter) verdeckt und die Menschen werden uniformiert und entpersonalisiert. In Sprüche 3,8 heißt es: Es gibt Zeit für Krieg und Zeit für Frieden. Zur Zeit leben wir im Krieg. Jesus (auf hebräisch Jeschua) sagte: Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien … (Matth. 10, 34-35a). Das bedeutet, wenn wir an Jeschua und der Wahrheit festhalten, dann kommt es zwangsläufig zu Polarisierungen und Trennungen. Das Licht trennt sich von der Finsternis und wir erleben zur Zeit eine starke Polarisierung unserer Gesellschaft. Es gibt Zeit fürs Schweigen und Zeit fürs Reden (Sprüche 3,7).

Es ist für uns jetzt Zeit fürs Reden wie es auch für Königin Esther war.

Mordechai sagte zu Esther: Bilde dir nicht ein, du könntest dich mit deinem Leben im Haus des Königs allein von allen Juden in Sicherheit bringen! Denn wenn du zu diesem Zeitpunkt wirklich schweigst, so wird Befreiung und Rettung für die Juden von einem andern Ort her erstehen. Du aber und das Haus deines Vaters, ihr werdet umkommen. Und wer erkennt, ob du nicht gerade für einen Zeitpunkt wie diesen zur Königswürde gelangt bist? (Esther 4,13-14) Esther durfte nicht schweigen, sondern musste reden. Sie musste ungerufen den König aufsuchen und damit ein Gesetz brechen; denn es war gegen das Gesetz ungerufen vor dem König zu erscheinen. Dabei riskierte sie ihr Gesicht und ihr Leben. Was riskieren wir? Riskieren wir unser Gesicht zu verlieren? Doch Esthers Mut zahlte sich aus, und am Ende war es Haman, der sein Gesicht verlor: Das Wort war kaum aus dem Mund des Königs gegangen, da verhüllte man schon Hamans Gesicht (Esther 7,8b). Auch Mordechai hatte keine Angst, sein Gesicht zu verlieren. Er kleidete sich in Sack und Asche und ging hinaus mitten in die Stadt un erhob ein lautes Klagegeschrei. So kam er bis vor das Tor des Königs, was übrigens gesetzlich nicht erlaubt war (Esther 4,1). Gehen auch wir auf die Straßen, um gegen Unrecht und Unterdrückung zu protestieren, oder haben wir Angst davor, was Menschen über uns denken? Haben wir Angst davor, etwas zu tun, was vielleicht den Regierenden nicht passt und wir vielleicht ein Gesetz brechen? Unsere Regierung entwickelt sich in eine zunehmend totalitäre Richtung und bereitet den Weg des Antichristen vor. Doch der Herr lehrt uns, dass wir uns dem Bösen in den Weg stellen sollen. Das Verhalten Mordechais als er in Sack und Asche durch die Stadt zum Tor des Königs lief war eine öffentliche Demonstration. Gehen auch wir mitten in die Stadt um gegen Verbrechen zu demonstrieren, oder ist uns das zu unbequem oder zu peinlich? Bevor Esther vor den König trat fasteten sie und ihr Volk drei Tage lang. In Jesaja 58,6 sagt der Herr folgendes über das Fasten:

Ist nicht vielmehr das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Öffnen (patach) die Fesseln der Bosheit, losmachen die Bande des Joches und entlassen Unterdrückte als Freie. Auch wir sollen auf diese Art und Weise fasten und die Fesseln der Bosheit öffnen (auf hebräisch patach). Patach bedeutet öffnen, aufmachen, lösen. Patar bedeutet freilassen, entfesseln. Diese Worte beginnen mit Peh, ebenso Purim, das Fest der Lose.

Beim Wort Schofar befindet sich das Peh in der Mitte und wird als f ausgesprochen. In der antiken Bilderzeichenschrift bedeutet Schofar Mund des Fürsten/des Kämpfers. Die Stimme des Herrn wird mit dem Schofar verglichen: Ich war am Tag es Herrn im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einem Schofar… (Off. 1,10).

Nach diesem sah ich: Und siehe, eine Tür, geöffnet im Himmel, und die erste Stimme, die ich gehört hatte wie die eines Schofars, die mit mir redete, sprach: Komm hier herauf! Und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss (Off. 4,1).

Auch wir sollen unsere Stimmen wie Schofare erheben: Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück! Erhebe deine Stimme wie einen Schofar und verkünde meinem Volk sein Vergehen und dem Haus Jakob seine Sünden! (Jes. 58,1). Jesaja sollte sein eigenes Volk ermahnen. Auch wir sollten erst unser eigenes Volk ermahnen, bevor wir andere Völker auf ihre Vergehen hinweisen.

Der Klang des Schofars wird das erste mal in der Bibel in 2. Mose 19 erwähnt. Das Volk
durfte erst dann zum Berg Sinau hinaufsteigen, als das Widderhorn anhaltend ertönte. Und der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabkam. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig. Und der Schall des Schofars wurde immer stärker. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit einer lauten Stimme (2. Mose 19,18-19). Gott der Herr hat den Schofar selber auf dem Berg Sinai geblasen und er wird das Horn wieder blasen: Und der HERR wird über ihnen erscheinen, und sein Pfeil wird ausfahren wie der Blitz. Und der Herr wird den Schofar blasen und wird einherfahren in den Stürmen des Südens (Sach. 9,14).

Der Widderhorn erinnert uns an den Widder, der im Gestrüpp an seinen Hörnern festgehalten und an Stelle von Isaak geopfert wurde (1. Mose 22,13). Dieser Widder ist auch ein Bild für das Lamm Gottes, das für uns geopfert wurde. Das Lamm ist das “Horn des Heils”, das für uns aufgerichtet wurde im Hause Davids (Lukas 1, 69-70). Das Blasen des Schofars erinnert uns sowohl an den Sühnetod des Herrn, als auch an sein zweites Kommen und an die Auferstehung der Toten: Denn der Herr selbst wird aus dem Himmel herabkommen mit einem immer lauter werdenden Ruf, mit einem Ruf von einem der Engelfürsten und mit Gottes Schofar; diejenigen, die in der Vereinigung mit dem Messias gestorben sind, werden als erste auferweckt; dann werden die, die noch lebendig sind, mit ihnen in den Wolken entrückt, dem Herrn in der Luft entgegen; und auf diese Weise werden wir allezeit beim Herrn sein (1. Thess. 4,16-17). Hier ist auch eine Parellele zu jüdischen Hochzeitsbräuchen erkennbar: Ein jüdischer Bräutigam kam zu seiner Braut beinahe zur Mitternacht, um sie zu sich zu holen. Dann schallten Schofarhörner durch die Nacht. Durch das Blasen des Schofars verkünden wir sowohl den Tod, als auch das Kommen unseres Herrn und Bräutigams.

In Psalm 81,4 werden wir aufgerufen, den Schofar am Neumond, d.h. zu Beginn eines jeden Monats, zu blasen. (Die jüdischen Monate beginnen mit Neumond.)

Derr Herr befahl den Israeliten am ersten Tag des 7. Monats (Tischri) Schofare zu blasen (3. Mose, 23,24). Das ist Jom Teruah, das Fest des Hörnerschalls und gleichzeitig das jüdische Neujahrsfest Rosch haSchanah. Auch am 10. des Monats Tischri, dem Versöhnungstag (Jom Kippur) sollten Schofare durch das ganze Land erschallen (3. Mose 25,9). Mit Jom Teruah beginnt eine zehntägige Zeit der Vorbereitung und der Buße, um an Jom Kippur gerecht vor Gott zu stehen. Jom Teruah weist prophetisch auf die Wiederkunft Jeschuas und auf die Entrückung hin, denn Jeschua wird mit dem Schall des Schofars wiederkommen und die Entrückung wird zur Zeit des letzten Schofars geschehen: Seht, ich will euch ein Geheimnis sagen – nicht alle von uns werden sterben! Doch wir werden alle verwandelt werden! Es wird nur einen Augenblick dauern, einen Lidschlag lang, bei dem letzten Schofar. Denn der Schofar wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden zum ewigen Leben, und auch wir werden verwandelt werden (1. Kor. 15,51-52).

An Jom Teruah wird der Schofar 100 mal geblasen. Das sind die vier Basissignale, die an
Jom Teruah und Jom Kippur geblasen werden:

1. Tekiah, wörtliche Bedeutung Blasen, ein langer Ton zwischen 5-10 Sekunden.

2. Schewarim, drei kurze, zerbrochene Töne, gemeinsam so lang wie ein Tekiah-Signal.

3. Teruah, wörtl. Bedeutung Alarm, neun rasche kurze Töne, gemeinsam Tekiah-Länge.

4. Tekiah gedolah, wörtl. großes Blasen, ein lang anhaltender Ton, so lang wie möglich.

Die vier Signale verkündigen den Ruf zu Gott, Buße und Reue sowie das Kommen des Herrn. Glücklich ist das Volk, das den Teruah kennt. Herr im Licht deines Angesichts wandeln sie. In deinem Namen freuen sie sich täglich, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht. Denn die Zierde ihrer Stärke bist du; und durch deine Gunst wird unser Horn erhöht (Psalm 89,18). Das erhöhen des Horns bedeutet Sieg. Die mit dem HERRN rechten, werden niedergeschlagen werden, im Himmel wird er über ihnen donnern. Der HERR wird richten die Enden der Erde. Er wird seinem König Macht verleihen und erhöhen das Horn seines Gesalbten (1. Sam. 2,10). Und Hanna betete und sprach: Mein Herz jauchzt in dem HERRN, mein Horn ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund (Peh) hat sich weit aufgetan gegen meine Feinde, denn ich freue mich über deine Hilfe (1. Sam. 2,1). Auch wir sollen unseren Mund weit auftun gegen unsere Feinde. Durch das Blasen des Schofars rufen wir die Menschen zu Umkehr und Buße.

Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten machen sie alle unrechten Gewinn. Und vom Propheten bis zum Priester üben alle Falschheit, und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflächlich und sagen: Friede, Friede! - und da ist doch kein Friede. Sie werden zuschanden, weil sie Gräuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt. Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der HERR. So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sagen: Wir wollen ihn nicht gehen. Und ich habe Wächter über euch bestellt, die rufen: Achtet auf den Schall des Horns! Aber sie sagen: Wir wollen nicht darauf achten. Darum hört, ihr Nationen, und erkenne, du Gemeinde, was mit ihnen geschieht! Höre es, Erde! Siehe, ich bringe Unheil über dieses Volk, die Frucht ihrer Gedanken. Denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet, und mein Gesetz - sie haben es verworfen (Jer. 6,13-19).

Das erleben wir auch in unseren Tagen wie Menschen unrechten Gewinn erzielen und auch Propheten und Priester/Prediger/Pastoren Unwahrheiten und einen falschen Frieden verkündigen und somit die Menschen täuschen und gefährden. Das Blasen des Schofars ist Gebet/Fürbitte und Wächterruf zugleich. Die Wächter sollen das Schofar blasen, um die Menschen vor kommenden Gefahren zu warnen (Hes. 33, 2-7).

Ihr alle, Bewohner des Festlandes und die ihr auf der Erde ansässig seid, wenn man ein Feldzeichen auf den Bergen aufrichtet, seht hin! Und wenn man ins Horn stößt, hört hin! (Jes. 18,3)

An den Ort, woher ihr den Schall des Horns hört, dorthin sammelt euch zu uns! Unser Gott wird für uns kämpfen! (Nehemia 4,14)

Der Schofar ist eine geistliche Waffe. In der Bibel ist mehrfach beschrieben wie das Blasen von Schofaren vom Eingreifen Gottes begleitet waren. Während die Menschen Schofare bliesen kämpfte der Herr für sie und die Pläne des Teufels wurden durchkreuzt (Josua 6,20, Richter 7,22).

Der Schofar wurde auch bei der Krönung von Königen geblasen (1. Kön. 1,39, 2. Kön. 9,13) und ebenso bei Lobpreis und Anbetung. Mit Trompeten und dem Schall des Horns jauchzt vor dem König, dem HERRN! (Psalm 98,6). Lobt ihn mit dem Schall des Schofars! Lobt ihn mit Harfe und Zither! (Psalm 150,3) Es ist ein Gebot, den Herrn mit dem Schofar zu loben. Er ist unser König, ihn wollen wir in unseren Herzen krönen. Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, der HERR beim Schall des Schofarhorns. Singt Gott, singet, singt unserem König, singet! (Psalm 47,6-7)

Das Verständnis für die geistliche Bedeutung des Schofars gehört zu den Dingen, die Gott in unseren Tagen wiederherstellen möchte. Unter Jubelruf und Hörnerschall stellte David die Bundeslade auf. Das Blasen von Schofaren gehört zur Wiederherstellung der Hütte Davids. Auf der ganzen Welt blasen immer mehr Nachfolger Jeschuas den Schofar, um auch auf diese Weise den Herrn zu loben, zu beten, zu wachen, zu kämpfen, die Herrschaft Gottes auszurufen und bei der Wiederherstellung der davidischen Anbetung mitzuwirken. 

Der siebte Engel ließ seinen Schofar erschallen; und es waren laute Stimmen im Himmel, die sagten: Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Messias geworden, und er wird herrschen für immer und ewig! (Off. 11,15)

 
Audio-Aufnahme von diesem Text:
 https://www.youtube.com/watch?v=MQAvRMKsBF4