Sonntag, 1. März 2020

Ajin - Augen wie Tauben und die Quellen Jeschuas


Die Braut: Seine Augen sind wie Tauben auf Wasserbächen, gewaschen in Milch, sitzend auf Wasserfülle (Hohelied 5,12).

Der Bräutigam: Siehe, schön bist du, meine Freundin. Siehe, du bist schön! Deine Augen sind wie Tauben hinter deinem Schleier (Hohelied 4,1a).

Hinter jedem Wort im Hebräischen liegt ein Bild. Es ist eine sehr bildliche Sprache. Auch das Alphabet besteht aus ursprünglichen Bildern. Der 16. Buchstabe des hebräischen Alphabets, Ajin, ist das Bild eines Auges.

Gottes Wort benutzt das gleiche Bild der Taube, um sowohl die Augen des Bräutigams, als auch die der Braut zu beschreiben. Augen drücken Persönlichkeit aus. Tauben symbolisieren eheliche Liebe, lebenslange Treue und Frieden. So

wie die Augen des Herrn stets auf uns gerichtet sind, so sollen auch unsere Blicke nur ihm gelten. Der Messias, unser Bräutigam sehnt sich danach, die Wiederspiegelung seines Geistes in den Augen seiner Braut zu sehen. Wir sollen in die Augen des Herrn schauen, damit wir das sehen, was er sieht und wir ihm dadurch immer ähnlicher werden und wir zu seiner Taube, zu seiner Vollendeten werden (Hohelied 6,9). Jesus hat gesagt, dass wir unverdorben sein sollen wie die Tauben (Matth. 10,16). Die Augen des Herrn sind zu rein, als dass er Böses ansehen könnte (Habakuk 1,13). Die Taube wurde als einziger Vogel des priesterlichen Opfersystems als rein deklariert.

Einer der Namen Gottes ist El Roi, der Gott, der sieht. Die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist (2. Chronik 16,9b). Wir sollen auf Jesus schauen, den Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebräer 12,2).

Das Wort Ivrit/ עברית, das Hebräisch bedeutet, beginnt mit Ajin. Ivrit bedeutet in heb. Bilderzeichenschrift: Den Bund sehen. In dieser heiligen Sprache hat Gott sich selbst und seinen Bund geoffenbart. Wenn wir uns mit dieser Sprache beschäftigen, dann sehen wir den Bund Gottes mit Israel und mit der Menschheit. Einer der Vorfahren Abrahams hieß Ever/ עֵבֶר, siehe 1. Mose 10,24 und 11,14. Ever beginnt mit Ayin. Der Name bedeutet in heb. Bilderzeichenschrift: Den Sohn sehen. Aus dem Namen Ever ist das Wort Ivri/ עברי für Hebräer entstanden. Nach jüdischer Überlieferung weigerte sich Ever am Bau des Turms von Babel mitzuwirken, weswegen die Sprache Evers und seiner Nachkommen nicht verwirrt wurde. Das Hebräische gilt als die Ursprache der Menschheit, die Sprache in der Gott sich geoffenbart hat und die auf ewig im Himmel fest steht (Psalm 119,89).

Als Jesus getauft wurde, da stieg der Geist Gottes wie eine Taube aus dem Himmel auf ihn herab. Der Apostel Johannes sah in einer Vision das geschlachtete Lamm mit sieben Augen, die den sieben Geistern Gottes entsprechen (Off. 5,6). Die sieben Geister hatte bereits der Prophet Jesaja aufgelistet (Jes. 11,2). Eines Tages wird Jesus mit den Woken zurückkommen und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme der Erde (Off. 1,7). Darüber hat bereits Sacharja prophezeit: Über das Haus David und über die Bewohnerschaft von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben und werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt und werden bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint (Sach. 12,10). Dann werden alle Hebräer den Sohn sehen.

Die Taube symbolisiert den Geist Gottes, die sieben Geister Gottes, die sieben Augen. Die Taube symbolisiert aber auch sein Volk Israel. Der Psalmist betet in Psalm 74,19-20a: Gib nicht den Raubtieren hin die Seele deiner Turteltaube! Das Leben deiner Elenden vergiss nicht für immer! Schaue hin auf den Bund!

David fühlte sich während seiner Gefangenschaft wie eine verstummte Taube in der Ferne und wünschte sich Schwungfedern gleich einer Taube, um an einen sicheren Ort zu fliegen (Psalm 56,1 und 55,7).

Die Israeliten, die aus der Ferne nach Israel zurückkehren werden mit Tauben verglichen: Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen und wie Tauben zu ihren Schlägen? Denn auf mich hoffen die Inseln, und die Schiffe von Tarsis ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen, ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zum Namen des HERRN, deines Gottes, und zu dem Heiligen Israels, weil er dich herrlich gemacht hat (Jes. 60,8-9).

Der Herr möchte sein Volk sehen und hören: Meine Taube im Geklüft der Felsen, im Versteck der Felswände, laß mich deine Gestalt sehen, laß mich deine Stimme hören; denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig (Hohelied 2,14).

Wenn wir für Gott tanzen, dann machen wir Lobpreis nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar. Wir schauen dabei auf Jesus und die Menschen können mit ihren Augen unsere Hingabe für Gott und unsere Freude an ihm sehen. Gott freut sich, wenn er nicht nur unsere Stimme hören, sondern auch unsere Gestalt sehen kann. Er hat uns geschaffen und er freut sich an seinen Geschöpfen, wenn sie ihm mit ihrem ganzen Sein Ehre geben. Die Taube ist ein wichtiges Symbol beim Anbetungstanz, denn sie symbolisiert den Heiligen Geist und auch das Volk Gottes, seine Außerwählte, seine Braut mit der er ein Liebesbündnis eingehen will. In Psalm 78,14b steht: Das Flügelpaar einer Taube wurde überzogen mit Silber und ihre Schwungfedern mit grüngelblichem Feingold. Silber ist die Farbe der Erlösung und grüngelbgold die Farbe des Salböls. Der Himmlische Vater möchte sein Volk durch seinen Sohn erlösen und seine Kinder durch seinen Heiligen Geist als Könige und Priester salben. 

 
Da aus dem Auge Wasser in Form von Tränen hervorquellen kann, kann Ajin auch Quelle oder Brunnen bedeuten.
Siehe, Gott ist mein Heil (auf hebräisch Jeschuati=mein Jeschua), ich bin voller Vertrauen und fürchte mich nicht, denn der HERR ist meine Stärke und mein Loblied, und er ist mir zum Heil (Jeschua) geworden. Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils/ wortwörtlich: aus den Quellen Jeschuas (Jes. 12,2-3). Dieser Vers weist prophetisch auf Jesus, auf Jeschua hin, denn Jeschua bedeutet Heil auf hebräisch.
Der Bräutigam vergleicht die Augen seiner Braut mit Teichen und ihr Wesen mit einer versiegelten Quelle (Hohelied 7,6 und 4,12). Diese Quelle ist ein Brunnen lebendigen Wassers (Hohelied 4,15). Wir werden selbst zu einer Quelle lebendigen Wassers, wenn wir kontinuierlich aus den Quellen des Heils/Jeschuas schöpfen.
Der Heilige Geist findet die Braut an der Quelle/am Brunnen, so wie Elieser die Braut (Rebekka) für Isaak, Abrahams Sohn, am Brunnen fand. Der Name Elieser bedeutet mein Gott ist der Helfer. Eli bedeutet mein Gott und eser bedeutet Helfer. Eser beginnt übrigens auch mit dem Buchstaben Ayin. Jeschua nannte den Heiligen Geist den Helfer (Joh. 14,26). Das ist der Helfer, der die Braut zum Haus des Vaters führt, um den Sohn zu heiraten. So wie Elieser Rebekka am Brunnen fand, so fanden auch Jakob und Mose ihre Bräute, nämlich Rahel und Zippora, am Brunnen. Der Platz der Braut ist am Brunnen, an den Quellen Jeschuas. Dort findet uns der Heilige Geist, durch den wir uns leiten und bewegen lassen, auch im Lobpreistanz. Beim Bewegen der türkis-blauen Fächerschleier imitieren wir das Sprudeln des Quellwassers. Als versiegelte Quellen für Jeschua weisen wir auf ihn hin, der lebendiges Wasser gibt und uns mit seinem Geist füllt, sodass Ströme lebendigen Wassers aus uns fließen können. Wir dürsten nach Jeschua wie ein Hirsch nach frischem Wasser dürstet und möchten mehr von ihm, unserer Heilsquelle, empfangen.