Sonntag, 17. Oktober 2021

Schin - Die Flamme Jahs

Ich erinnere dich, die Gnadengabe Gottes wieder anzufachen… (2. Tim. 1,6)


Schin (sch, Zahlenwert 300) ist der 21. Buchstabe des hebischen Alphabets und kommt von Schen, das Zahn bedeutet. Der Zahn ist ein Symbol für Zerstörung und Zubereitung. Der Buchstabe Schin sieht ein bisschen aus wie eine Flamme und steht daher auch für Feuer. Dies ist kein Zufall. Die hebräische Tradition lehrt, dass das Schin im Wesentlichen Feuer und Flamme ist. Feuer verzehrt. Als Zahl 300 erinnert Schin an die dreihundert Füchse, welche ausgesandt wurden, um die Felder der Philister niederzubrennen (Richter 15,4-5). Schin steht für das Wort Schalom, was Frieden bedeutet. Indem der HERR die Sünde verschlingt und verzehrt, bringt er höchsten Frieden. Einer der Namen Gottes ist Osseh Schalom, Erschaffer des Friedens. Der Messias heißt “Sar Schalom" und bedeutet "der Fürst des Friedens" (Jes. 9,6). Schin steht auch für das Wort "Schaddai" (שַׁדַּי), ein Name für Gott (Allmächtiger). El Schaddai ist der Allmächtige Gott. 

Der Herr bezeichnet sich selbst als ein verzehrendes Feuer und als ein Gott des Eiferns (5. Mose 4,24). Daher ist einer seiner Namen Jehovah El Kanna, der Ewige Gott des Eiferns. 2. Mose 34, 14: „Du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der HERR heißt ein Eiferer (Jehovah Kanna); ein eifernder Gott ( El Kanna) ist er. Er ist der allein anbetungswürdige, eifernde, leidenschaftlich liebende, heilige Gott! Das hebräische „Kanna“ bezieht sich von der Bedeutung her auf starke Emotionen, die einen unmittelbaren, energischen Einsatz um der erhofften Beziehung willen hervorrufen. Dem Adjektiv „kanna“ entspricht im Deutschen daher am ehesten "eifrig" und „leidenschaftlich“. Die meist verwendete Übersetzung "Eifersüchtiger Gott" scheint nicht gänzlich zureichend. Eher dass er mit leidenschaftlichem Eifer die Seinen und deren Gemeinschaft sucht und ersehnt. Es ist der innig brennende Wunsch Gottes, den Menschen vor verletzender Zielverfehlung und Trennung gegenüber ihm zu bewahren. Sein sehnliches Bestreben, die Beziehung und den Bund zwischen ihm als dem einzigen heiligen Gott und dem von ihm geschaffenen, geliebten und erlösungsbedürftigen Menschen zu erhalten und zu heiligen, überwiegt. Feuer war das zutreffende Bild um das eifernde Wesen seiner Liebe zu beschreiben. „Stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie das Totenreich die Leidenschaft. Feuerglut ist ihre Glut, eine Flamme Jahs (SchalhevetJah). Gewaltige Wasser können die Liebe nicht löschen, und Ströme schwemmen sie nicht fort“ (Hohelied 8,6b-7a). Das hebräische Wort für Flamme Schalhevet beginnt mit Schin. Jah ist die Kurzform von Jehovah. Jehovah bedeutet der Ewigseiende. SchalhevetJah wird als Flamme des Herrn/Jehovahs oder als mächtige Flamme übersetzt. Wenn wir mit Feuersymbolen wie Feuerflaggen oder feuerfarbigen Fächern/Fächerschleiern vor dem Herrn tanzen, dann ehren wir in als Verzehrendes Feuer und feiern seine feurig eifernde Liebe für uns.  

Wir proklamieren, dass Jeschua auf die Erde gekommen ist um ein Feuer zu entfachen. Das hebräische Wort für Feuer Esch endet auf Schin. Jeschua sprach: “Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer zu entfachen, und wie wünschte ich, es wäre schon entzündet!” (Lukas 12,49)

Johannes der Täufer rief in der Wüste: "Wer umkehrt zu Gott, den taufe ich mit Wasser. Der aber, der nach mir kommen wird, wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.” Wir müssen dieses Feuer kennen und es in uns brennen lassen, um sowohl eine dauerhafte Beziehung zu Gott, als auch Gottes Handeln in uns und um uns herum zu erleben. Es hilft uns und auch anderen Menschen, wenn wir das Brennenlassen des Feuers sichtbar mit Bewegungen und Symbolen ausdrücken. Das Feuer Gottes ist ein Zeichen geistlicher Erneuerung, Weihe und Bevollmächtigung. Das Wort Feuer wird im Alten und Neuen Testament mit der Gegenwart und Kraft Gottes gleichgesetzt. Schechinah beginnt mit Schin und bedeutet Einwohnen. Damit ist das Einwohnen/die Gegenwart Gottes unter uns Menschen gemeint. Vom brennenden Busch, vor dem Schuhe ausgezogen werden mussten, bis hin zu Flammenzungen, die die frühe Kirche überraschte, ist unser Gott ein verzehrendes Feuer (Heb. 12,29). Genau dieses Feuer brauchen wir für unser eigenes Leben, unsere Familien, unsere Versammlungen und unsere Nationen. Es gibt kein dauerhaftes Feuer ohne einen Altar. Das Altar des alten Testamentes ist eine Typologie für das Kreuz Jeschuas. Es gibt keinen anderen Weg gerettet zu werden, als durch den Tod und die Auferstehung Jeschuas. Der Altar befand sich im Kern von Gottes Heilsplan, da er auf das Kreuz von Jeschua wies, welches die Quelle allen göttlichen Segens ist. Der Altar ist der Treffpunkt der Beziehung, an dem wir unserem Heiligen Gott begegnen können. Für diejenigen, die an Jeschua glauben, bedeutet dies kein errichtetes Bauwerk, sondern die Vorbereitung unserer Herzen auf die Salbung, die Überwindung und die tägliche Gemeinschaft mit ihm. Hier ist der Ort, wo das Feuer seiner Gegenwart hell brennen kann. Ehre ihn, indem du dein eigenes Altarfeuer neu entfachst. Den Altar, den Gott sich am meisten wünscht, ist ein Herz, das voll und ganz auf ihn vertraut. Der Leitgedanke, Gottes Altar in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen, ist der Schlüssel, zum Erwachen und zur Stärkung unseres Geistes – dem inneren, ewigen Leben in uns. Der Geist des Menschen ist eine Leuchte des Herrn, der alle Kammern des Leibes druchforscht (Sprüche 20,27). Ohne diesen täglichen Begegnungsort, diesen Altar, auf dem die Flammen heiß geschürt werden können, machen wir uns der Welt um uns herum gleich. Paulus hat Timotheus daran erinnert, die Gnadengabe Gottes anzufachen (2. Tim. 1,6). Beim Tanz mit Fächern/Fächerschleiern drücken wir aus, dass wir die Gnadengaben Gottes anfachen und uns ihm mit unserem ganzen Leib als lebendiges Opfer hingeben. Es ist unsere Aufgabe und Bestimmung, die Gnadengabe Gottes wie ein Feuer anzufachen.

Gottes Feuer ist wie ein Diamant. Diamanten funkeln mit feurigem Glanz und brechen das Licht. Jede Facette ist wunderschön. So hat das Feuer Gottes verschiedene Facetten. Es gibt das Feuer des Heiligen Geistes, das Feuer der Liebe Gottes, das Feuer von Gottes Wort an uns. “Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt? (Jeremia 23,29).” Es gibt das Feuer der Heiligkeit und das Feuer der Anbetung und des Gebets und das Feuer des Dienstes, das unsere Berufung und Bestimmung widerspiegelt. Ohne beständige Altäre für dieses Feuer gibt es eine Menge Unordnung und das Königreich lässt auf sich warten. Wir können in der Schrift folgendes Muster beobachten, das zu Katastrophe führte: Vernachlässigung des Altars, Mangel an Heiligkeit und an Ehrfurcht vor dem Herrn, Autonomie von Gott. Wenn wir das Kreuz Christi als unseren geistlichen Altar der Anbetung und Verehrung vernachlässigen, lässt die Kraft seines Geistes in uns nach und verlässt uns eventuell am Ende sogar ganz. Unsere persönlichen Altäre sind für Gott sehr wichtig und er genießt es, wenn wir uns versammeln um ihn anzubeten und zu ehren. Jeschua versprach, dass Gott genau dann mit dabei ist. Diesem persönlichen Altar muss ein privates oder nicht-öffentliches Leben der Anbetung vorausgehen, indem wir das Wort studieren und Gott mit allem, was wir haben und tun, ehren. Wenn wir keinen persönlichen Altar haben, auf dem wir Gott Opfer, Lob und Anbetung bringen, wird der öffentliche Altar Gott keineswegs beeindrucken. Öffentliche Aktivitäten, Programme, Leistungen oder sogar Dienste können niemals eine vertraute Beziehung mit Gott ersetzen. Wir können anderen in seinem Namen nur dienen, wenn wir unseren persönlichen Dienst gegenüber ihm als seine Kinder ernst nehmen. Daher müssen wir zunächst unsere privaten Altäre wiederherstellen, auf denen wir selbst Lob- und Dankopfer bringen, dann müssen wir unsere Familienaltäre herstellen, an denen die Familie zusammmenkommt, um Gott zu ehren und zu verherrlichen und schließlich müssen wir unsere Altäre für den Dienst wiederherstellen, an denen sich Menschen versammeln, um sein ewiges Ziel und seinen Willen zu erfüllen.

Auf dem Altar der Stiftshütte musste ein beständiges Feuer in Brand gehalten werden. Es durfte nie erlöschen (3. Mose 6,6). Wie wir in den Berichten der Heiligen Schrift sehen, verfiel der Altar, wenn die Priester, Propheten und geistlichen Leiter sich nicht mehr um ihn kümmerten, ihn vernachlässigten oder ihn missbrauchten. Der Altar verfällt, wenn wir zu sehr damit beschäftigt sind, unseren persönlichen Interessen nachzujagen. Wenn menschliche Belange Vorrang vor den Werten des Reiches Gottes haben, ist der Altar zerbrochen und muss durch Buße wiederhergestellt werden. Jedes mal wenn wir Menschen, Programme oder Aktivitäten über die Dinge Gottes stellen, zerstören wir seinen Altar. Auch im Christentum haben wir Helden und Superstars. In Gottes Königreich jedoch gibt es so etwas nicht; wir sind alle gleich wertvolle Glieder des einen Leibes. Wir lesen in der Schrift, dass die Menschen Gottes Wort verletzten, wenn sie ein inakzeptables Opfer darbrachten. Inakzeptable Opfer zerstören den Altar der Anbetung. In unserer persönlichen, familiären oder gemeinschaftlichen Zeit der Anbetung tun wir dies jedes mal, wenn wir Gott nicht das Beste bringen, das Beste unserer Zeit, Gaben und Aufmerksamkeit. Gott duldet keine halbherzige Treue und keine Lauwärme. Es ist wichtig, dass wir zu Altarbauern werden, deren ganzes Leben das Feuer Gottes einlädt. Du baust einen Altar, indem du sicherstellst, dass deine Prioritäten richtig gesetzt sind; indem du Gott in deinem Herzen ehrst; indem du die Zukunft annimmst, die er für dich vorgesehen hat und indem du die Liebesbeziehung zu ihm stärkst. Wenn du baust, sendet er das Feuer. Wir sollen Hüter seines Feuers sein. „Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!“ (Röm. 12,1) Wenn wir unser Leib dem Herrn weihen, dann werden wir zum Tempel Gottes und unser Leben wird Chanukkah, Weihe sein. An unserem eigenen Chanukkah weihen und heiligen wir unseren Tempel erneut Gott und halten das Altarfeuer unseres Herzens am brennen.

Was dem Herrn gehört, darf nicht vom Altar genommen, woanders hingeschafft und später zurückgebracht werden. Es muss auf dem Altar bleiben. Was wir dem Herrn bringen, kann nicht nach Belieben gehandhabt werden, so wie wir es wollen. Wenn du dein Leben dem Herrn weihst, muss es geweiht bleiben. Wenn du ihm dein Talent widmest, muss es gewidmet bleiben. Das gilt auch für das Talent des Tanzens und für die Berufung des Lobpreistanzes. Was du dem Herrn darbringst, muss auf seinem Altar bleiben. Alles, was uns hilft, in der Beziehung zum Herrn zu wachsen und unser geistliches Feuer am Brennen erhält, ist sehr wichtig für unser geistliches Wohlbefinden: das Wort lesen, Gebet, Lobpreis, Anbetung, Gemeinschaft mit Christen pflegen, Gottesdiensttreffen nicht vernachlässigen. 

Tanz mit Fächerschleiern zu "Kindle the Flame" auf Youtube